Website-Icon Das Tauchen Magazin

Editorial September 2025

Editorial

Freitauchen mit Ashraf Ehab, Foto: Petra Ney

Liebe Leserinnen und Leser,

jetzt hat mich meine Leidenschaft für das Freitauchen tatsächlich wieder nach Ägypten geführt. Mit dabei Buddy Petra, Apnoe – Tauchlehrerin und Redakteurin für die Freediving – Themen.

Sharm el Sheikh war das Ziel und die Apnoe – Tauchbasis „Only One“ mit Coach und Ausbilder Ashraf Ehab. Er gehörte auch zum Team von Andrea Zuccari, dem das größte „mechanische Problem in den Gehörgängen“, der Druckausgleich, in vielen Workshops aufzulösen gelang.

Druckausgleich, Gerätetaucher sehen das eher gelassen. Sie haben ja nur eine Version gelernt, Nase zuhalten und Luft aus der Lunge Richtung Ohren schicken. Mehr brauchen sie ja nicht. Wenn man den richtigen Zeitpunkt verpasst hat, dann eben ein paar Meter höher tauchen, wieder Druckausgleich nach „Valsalva“, es tut sich was im Ohr, weiter abtauchen und gut ist es. Weil man mit der Luftversorgung aus der Pressluftflasche und dem Atemregler 1:1 dem Umgebungsdruck angepasst ist, entspricht das alles nahezu den Verhältnissen an der Oberfläche.

„Valsalva“ begrenzt einen „erfolgreichen“ Druckausgleich für Freitaucher auf etwa 8 Meter Wassertiefe, tauchen sie mit dem Kopf voran ab. Wie es für Apnoetaucher normal ist. Warum das so ist, würde erklärend hier zu weit führen. Denn für Freitaucher gibt es eine ganz andere Methode zum Druckausgleich, sie ist wesentlich komplexer und einzig zielführend.

Die Frenzel Druckausgleichstechnik sollte das A & O einer Freitauchausbildung sein, die Überschrift über allem, doch sie kostet….. Zeit.

Ich habe zwei Ausbildungen nach SSI absolviert, seinerzeit sogar bei DER Tauchausbilderin im d4l in Siegburg, aber angesprochene Probleme mit dem Druckausgleich wurden nur mit diesen Lösungsversuchen kommentiert:

Keine Milch- und Käseprodukte essen, sie wirken verschleimend
Nasen – Nebenhöhlenspülungen machen

Das habe ich gemacht und beachtet. Klar, das Ergebnis war…. Gleich null. FRENZEL als Druckausgleichstechnik zu vermitteln, stand und steht bis heute nicht auf dem Lehrplan. Sie selbst hat sie angewandt, vermittelt hat sie sie nicht. Musste sie auch nicht.

In Sharm bei „ONLY ONE“ betreut uns Ashraf Ehab als Coach. Petra hat mich schließlich hier hergeführt. Ashraf ist eine wunderbare Persönlichkeit, der tiefste Freitaucher Ägyptens, er hat keine Probleme das zu vermitteln und weiterzugeben, was es ihm ermöglichte, entspannt so tief zu tauchen.

Und seine Erklärungen, seine Beobachtungen nach jedem unserer Tauchgänge sind einfach nachvollziehbar. Kein kompliziertes Gerede. Und mit jedem Tauchgang ermutigt er und freut sich total über jeden Erfolg seiner Teilnehmer.

Nun habe ich tatsächlich in Ägypten gefunden, was ich fürs Freitauchen in Deutschland vergeblich gesucht hatte: Einen kompetenten, erfahrenen, einfühlsamen Coach, der mich neu von 0 auf – 17 Meter brachte. Da sind die -20 Meter vom SSI Brevet  eigentlich für die Tonne…

Meine Cressi – Freitauchflossen habe ich gleich bei „ONLY ONE“ gelassen, vereinfacht das Wiederkommen mit dem Tauchgepäck enorm.

Freitauchausbildung – Grundlagen und Erfordernisse heute: Ich habe aktuell recherchiert, mit ernüchterndem Ergebnis. Der FRENZEL Druckausgleich wird im besten Fall in einem Nebensatz erwähnt, eine entsprechende grundsätzliche Einweisung ist nicht vorgesehen.

OK, zielt persönlich eine Freitauchausbildung nur auf Strecke oder Statik, dann reicht das. Aber eigentlich wollen viele gerade auch in die Tiefe. Pech gehabt. Wer am Ball bleiben will, bucht entsprechende Seminare oder Coachings.

Mogelpackung Freitauchausbildung quer durch alle Verbände? Danach sieht es aus.

Und die Ausbilder, die sich im Rahmen ihrer intensiven Kurse auch dem Thema FRENZEL annehmen und entsprechend Zeit aufwenden, können das in der Kalkulation ihrer Kurse nicht kompensieren. Feedback: Bei dir mach ich keinen Kurs, zu teuer….

Schade

Ihr

Michael Goldschmidt

Die mobile Version verlassen