Liebe Leserinnen und Leser,
ich leiste mir grad einen ungeheuren Luxus. Nein, ich tanke nicht täglich zu den geforderten Mondpreisen (eher im Gegenteil), ich bezahle 250 Gramm Butter nicht mit einem frisch gesiebten Nugget aus dem Dorfbach, nein, ich nehme mir ungewöhnlich viel Zeit, um mich mit einem neuen Testprodukt vertraut zu machen.
Vielleicht bahnbrechend neue Entwicklungen hat die Tauchsportindustrie in den letzten Jahren nur noch tröpfchenweise vorgestellt. Einmal, weil ein Virus was dagegen hatte, aber es muss auch ehrlich gesagt werden, dass das von führenden Labels mittlerweile angebotene Equipment ein sehr hohes Niveau erreicht hat, was es schwer macht, hier noch eins draufzusetzen.
Ja klar, ich bin wählerisch, für wen und für was redaktionelle Arbeitskraft, redaktionelles Know How und die weltweite Verbreitung im Onlinemagazin UnterWasserWelt eingesetzt wird. Da kommt nicht jeder und alles zum Zug. Es muss schon in meinen Fingerspitzen kitzeln, das Gefühl vermitteln, dass ist echt neu, anders, Neugier entfachen.
Mein Luxus besteht erstmals gerade darin, dass ich ein Testprodukt auf mich und weitere Tester ohne irgendeine begleitende Vorabinformation wirken lasse. Einfach auspacken, in die Hand nehmen, die Haptik wirken lassen, von allen Seiten ausführlich betrachten und mit der Lupe ungewöhnliche Einprägungen in der Oberfläche untersuchen und einem gedanklichen Ergebnis zuordnen.
Und dann geht es ins Wasser, unter Wasser, denn dort gehört üblicherweise ein Testprodukt von UnterWasserWelt auch hin. Gerade bei dieser Neuvorstellung läuft es aber anders. Nicht mit Trockentauchanzug, Doppelpaket, Wing werden die intensiven ersten Eindrücke ganz am Ende wahrgenommen. Denn es geht ja um subjektive Wahrnehmungen, ohne Ablenkung von all dem normalen Equipment, das bei Gerätetauchgängen üblich ist.
Bei einer Vielzahl von Apnoe – Streckentauchgängen führt das Ende unserer Beine zu einer eindrucksvollen Sammlung von Wahrnehmungen. Das ist reiner Luxus, eigentlich die Überschrift von UnterWasserWelt, dass wir mit den ausgewählten Testprodukten ein Stück weit leben.
Nein, es handelt sich definitiv nicht um ein erstaunliches Produkt für Freitaucher. Es geht um eine ungewöhnliche, neue Geräteflosse, die eine Evolution erlebt hat, deren Geburtsstunde gut 30 Jahre zurück liegt und die ich schon da am Fuß hatte, als gekauftes Ausrüstungsteil.
Alles in allem muss ich jetzt fair sein und den Spannungsbogen meines Editorial zu einer Auflösung führen. Die Flossen sind von Scubapro und getauft auf den Namen Seawing Supernova. Alles weitere dann im Testreport im September hier im Magazin UnterWasserWelt.
Herzliche Grüße, Ihr
Michael Goldschmidt