Website-Icon Das Tauchen Magazin

Editorial November 2024

Y-40

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt so Jahre, in denen die einfachsten Dinge nicht klappen und letztlich auch noch viel Geld kosten.

Über die Geschichte, mit dem geplatzten Termin zum Flaschentüv, der damit zusammenhängenden Stornierung einer Produktionsreise nach Kroatien und nicht erstatteter Anzahlungen habe ich schon im Editorial vom September 2024 ausführlich berichtet. Jetzt könnte ich die Flaschenpakete abholen, aber dort, wo sie stehen, stehen sie gut. Ich hab grad keine Eile mehr.

Alternativ wurde beraten, was an Stelle der abgesagten Wracksafari als Reportage gemacht werden sollte. Keine Flaschen – nur zum Verständnis, unser Geräteequipment kann nicht mit Singletanks aus dem Sporttauchbereich ersetzt werden – also kommt unsere parallele Leidenschaft, das Freitauchen ins Spiel.

Das Y-40 bietet sich dafür an und wir buchen für 5 Tage 10 Sessions für zwei Personen inklusive Trainerstunden. Das liest sich ja doch ganz gut, Ersatz gefunden, also neues Produktionsziel für unsere Apnoeredaktion. Wir kennen das Y-40 nahezu vom ersten Tag an und auch den Geschäftsführer, Herrn Boaretto jun..

Es kommt, wie es 2024 wohl kommen muss, aus gesundheitlichen Gründen muss unsere Apnoeredakteurin absagen, denn es hätte keinen Sinn gemacht, mit der konkreten Aussicht in Italien einen Arzt konsultieren zu müssen, die Reise anzutreten.

Das Storno der Hotelzimmer, das Hotel gehört Herrn Boaretto senior,  ist problemlos, nicht aber beim Y-40. Da gibt es nur eine Stornoklausel: Du erscheinst nicht, dann hast du Pech gehabt. Vielleicht in Ordnung, geht es nur um eine Session, dann sind etwa € 35,- verzockt. Geht es um 10 Sessions plus einmalig einem Trainer, stehen fast € 500,00 pro Person auf der Rechnung. Gleich schon online bezahlt.

Ich schreibe sofort an Herrn Boaretto, Sohn des Architekten des Y-40, schildere die Situation, gebe die Daten der Sessions, gebucht in 14 Tagen, weiter, also alles ganz mundgerecht und schnell zu bearbeiten. Um sicher zu gehen, geht die Mail zweisprachig an ihn, italienisch und englisch.

OK, Herrn Boaretto junior geht das alles am Hintern vorbei, keinerlei Reaktion, kein Feedback, nichts. So steckt sich das Y-40 insgesamt fast € 1.000,00 für nicht erbrachte Leistungen ein.

Ich lasse jetzt mal einfach so im Raum stehen, dass die von mir abgesagten Slots für Freitaucher dann – Schlechtes dem, der Schlechtes denkt – natürlich wiederverkauft wurden. Das Y-40 hatte keinen Verlust. Ganz im Gegenteil.

Das Geschäftsverhalten des Y-40 entspricht nicht wirklich europäischen Standards. Friss oder stirb, da gehe ich doch zukünftig mit 1.000,00 Euro lieber ins nächste Casino. Neben einem spannend unterhaltsamen Abend habe ich auch noch die Chance, mehr als das eingesetzte Geld mit nachhause zu nehmen. Beim Y-40 ist es so, als hätte ich es in Rom über meine Schulter in die Fontana di Trevi geworfen, um einem alten Brauch folgend sicher zu stellen, dass ich dorthin wiederkomme.

Nun, das Geld, das jetzt leistungslos vom Y-40 eingesackt wurde, hätte ja wenigstens als Gutschein ausgewiesen werden können. Hätte. Wenn man wollte. Nur so als Idee. Macht man aber nicht.

Neuer Status des Y-40 bei uns: Nicht mehr empfehlenswert. Herr Boaretto junior, dieser Schuss ging gehörig nach hinten los.

Achten Sie auf Ihr Geld liebe Leserinnen und Leser, gibt es generell keine Erstattung für Buchungen wo auch immer, lassen Sie die Finger davon.

 

Herzliche Grüße, Ihr

 

Michael Goldschmidt

Die mobile Version verlassen