Liebe Leserinnen und Leser,
aktuell ist es international von verschiedenen Seiten recht schwer gemacht worden, als Tourist den Urlaub tatsächlich wie gebucht genießen zu dürfen. Die USA und Ägypten waren als außereuropäische Ziele des Tauchtourismus seit Jahrzehnten eher unauffällig, ging es um vor Ort überraschend eingeführter Beschränkungen.
Klar gab es in Ägypten immer wieder einmal kleinere Intermezzi, ging es darum, spontan von den Touristen zusätzlich Geld abzufordern, etwa mit einer von heute auf morgen erhobenen Ausreisegebühr in Höhe von € 5,00. Das dabei heraufbeschworene Chaos an den Flughäfen, weil die Reisenden erst mit der Gebührenquittung am Counter einchecken konnten, war enorm.
Eben mal, nach Art von Trump, die Spielregeln zu ändern, scheiterte nach keinen drei Tagen, denn die gesamte Abwicklung war völlig unorganisiert und hinter den zwei dafür eingerichteten Schaltern, etwa in Hurghada, waren die dort Tätigen nicht unbedingt die hellsten Kerzen auf der Torte. Aber Hauptsache Uniform und bedrohliches Auftreten.
Ähnlich läuft es nach vielen Berichten nun bei der Einreise in die USA. Man hat alles erledigt, ESTA ist eingereicht, der Pass ist digital lesbar und schwupp – erachtet die USA a la Trump den Touristen als gefährlich für die Einreise. Mit etwas Pech landet man gleich in einer Zelle der Einreisebehörde. Hat man als nicht „einreisetaugliche Person“ etwas Glück, darf man sich unter behördlicher Aufsicht den nächsten Flug zurück organisieren.
Bei all dem muss bedacht werden, dass eine Reihe von attraktiven Tauchzielen in der Karibik und im Golf von Mexiko in erster Linie von den USA aus erreicht werden. Das heißt, es kann jeden treffen, der in die USA lediglich zum Weiterflug einreist…
Die Tourismusbranche hat in den USA bereits großen Schaden genommen. Aus Deutschland sind mittlerweile über 30% weniger Buchungen zu verzeichnen, der rückläufige Trend ist ungebremst. Die Auswirkungen auf Tauchziele, die mit einem Umsteigen in den USA erreicht werden, sind bereits spürbar.
Das wird zumindest in den Medien mittlerweile offen kommuniziert.
Aber da haben wir ja auch noch Ägypten, das wie stets mit Mängeln in der Kommunikation glänzt. Oder besser, es wird alles unter dem Deckel gehalten, was das Staatseinkommen Nummer 1, den Tourismus gefährden könnte.
Natürlich halten sich hier die „Wissenden“, sprich Tauchreiseveranstalter und Anbieter von Safaris im Roten Meer folglich diskret bedeckt. Denn sie sagen ihren Kunden nicht ausdrücklich, dass es in Ägypten eine Anfang April 2025 erlassene windige Verordnung gibt, die das Auslaufen von Tagesbooten der Basen, Zodiacfahrten an Hausriffen und das Ablegen von Safariyachten verbietet.
Schön und gut, das ist nun die Reaktion der Behörden in Ägypten, dass verschiedene in jüngster Zeit gebaute, überdimensional in die Höhe gewachsene Safariyachten, deren Breitseite einen idealen Angriffspunkt für Sturmböen bieten, untergingen.
Diese Boote hätten nie zugelassen dürfen, völlige Fehlkonstruktionen der Gier nach noch mehr Einnahmen folgend. Die Behörden Ägyptens gaben aber ihr OK, egal mittlerweile wer wen alles geschmiert hat. Natürlich ist man sich in den Ämtern und den zuständigen Ministerien keiner Schuld bewusst.
Aktueller Fakt ist, dass ab einer Windgeschwindigkeit von 24 Knoten sämtliche ägyptische Häfen im Roten Meer geschlossen werden. Boote dürfen nicht ausfahren – eine Entscheidung, die massive Auswirkungen auf den gesamten Tauchtourismus hat.
Diese pauschale Schließung betrifft alle Betreiber von Safaribooten und Tauchbasen. Besonders problematisch ist, dass diese Regelung keine Differenzierung zwischen den verschiedenen Regionen im Roten Meer vornimmt und den gesamten Bereich für den Tauchtourismus sperrt.
Der universelle Standort der Windmessung ist nicht bekannt. Man macht es sich ungeheuer einfach, die gesamte Küste Ägyptens ausnahmslos derart zu regulieren. Es ist ein Ablenkungsmanöver versagender Ämter, Behörden und Ministerien, um eigenes Verschulden durch „großartige“ Reaktionen „pro Sicherheit“ schönzureden.
Nehmen Sie sich ein, zwei Bücher mit, um unerwarteten Planänderungen ihrer Tauchreise Richtung USA oder Ägypten wenigstens auf diesem Weg etwas entspannende Momente abzugewinnen.
Beste Grüße, Ihr
Michael Goldschmidt