Liebe Leserinnen und Leser,
auf meine grafisch unterstützte Frage Mitte Dezember 2020 in Facebook – „Braucht noch jemand 2020 oder kann das weg?“ kamen unzählige Zustimmungen und Kommentare. Jetzt ist es amtlich, es ist weg.
Ohne Böller und Raketen, die man dem 2020 am besten hinterhergeschossen hätte. Mitten rein. Dass es mit weltweiten Feuerwerken wie alle Jahre zuvor so großartig begrüßt wurde, im Jahresrückblick will da keiner dabei gewesen sein. Also hat sich 2020 zumindest optisch und akustisch in Deutschland jeden Schatten nutzend eher davongeschlichen. Es weint ihm kaum einer nach, außer jenen, die daran wirklich viel Geld verdient haben und weiter verdienen werden. Allen voran Amazon.
Aber hat vielleicht die Jahreszahl Schuld am Desaster? Nein, definitiv nicht. Denn Kalender und daraus resultierende Jahreszahlen sind nicht erdgeschichtlich oder physikalisch zugeordnet, sie entspringen religiösen Kernerlebnissen unterschiedlicher Kulturen. Der kleinste gemeinsame Nenner ist dabei mittlerweile die internationale Anerkenntnis, dass am 31.12. Schluss ist und am 1.1., nachdem sich die Schwarzpulvernebel verzogen haben und die alkoholmissbräuchliche Vergiftung langsam abgebaut wurde, die Leber nicht mehr das Sorgentelefon anzurufen versucht, alles beim Alten bleibt.
Und da hänge ich jetzt in den Seilen. Alles beim Alten bleibt…
Wie können wir wieder zu dem Leben zurückkehren, das wir bis zur hilflosen politischen Notbremse im Frühjahr 2020 lebten? Die zweite politische Notbremse brachte keine Lösung des Problems und anerkannte Fachleute mit hochwertigem medizinischem Rang werden nach wie vor ausgeklammert. Die von der Politik gemachten Fehler werden unter den Teppich gekehrt.
Für mich fühlt sich das an wie ein Folgefehler in der Matheschulaufgabe. Das Ergebnis ist zwar falsch, aber der Ansatz, den ich verfolgte war irgendwie richtig – am Ende aber leider nicht ausreichend. Da gabs dann noch ein, zwei Punkte dafür. Das ist für eine politisch über ein Land entscheidende Gruppe schlicht zu wenig.
2021 wird ein entscheidendes Jahr für uns alle, die den Tauchsport gewohnt in erster Linie international ausüben. Die meisten Gäste von auf Ferienflüge spezialisierten Airlines brachten Tauchsportler an ihre Ferienziele. Im vergangenen Jahr mussten sie ihre Geschäfte auf ein geringstes Minimum reduzieren. Einige beliebte Airlines gibt es schon nicht mehr. Unkoordinierte und teils chaotische Reglements im Abflug- und Zielland verunsicherten so stark, dass deshalb auf eine Buchung verzichtet wurde.
Was wir brauchen, die Politik bietet sie nicht, ist eine Perspektive des gesunden Menschenverstands.
Vertrauen Sie auf sich, auf alle gesundheitlich sensibilisierten Maßnahmen, die für Sie normal geworden sind. Planen Sie Ihre Tauchreise/n 2021, geben sie sich Ziele. Schauen Sie nach vorn. Und leben Sie wieder. Tauchen ist eine positive Lebenseinstellung.
Und hätte ich nicht auch diese positive Grundhaltung, wäre die Geburtstagsfeier für unser Magazin am Neujahrstag kein Thema mehr. UnterWasserWelt erblickte das Licht der virtuellen Welt am 1.1.1999 und wurde nun 22 Jahre jung und damit gehen wir in den 23. Jahrgang. Gemessen an der Schnelllebigkeit des Internets ist UnterWasserWelt aber ganz schön alt und darauf dürfen wir stolz sein. Sie, liebe Leserinnen und Leser und unsere Partner der Industrie, Reise- und Ausbildungsbranche haben großen Anteil an unserem gemeinsamen Erfolg und dafür sagen wir allen danke.
Herzlichst, Ihr
Michael Goldschmidt