Website-Icon Das Tauchen Magazin

Cressi Atelier Linie: Tauchcomputer Michelangelo

Genau 545 Jahre nach der Geburt von Michelangelo stellte Cressi seinen nach dem großen Künstler benannten Tauchcomputer vor. Man schrieb das Jahr 1475, als am 6. März in Caprese Michelangelo, einem verträumten Dorf in der Toskana, der unsterbliche Meister geboren wurde. Fatal, dass genau 545 Jahre später, rund um den Zeitraum seiner Geburt, ein Virus die Menschen einsperrte wie in Zeiten der Pest. Unter diesen Umständen war es für uns eine große Herausforderung, den Computer bei verschiedenen Tauchgängen mit und ohne Gerät testen zu können.

Ja, wir bleiben dabei, es wird keine Teststory in UnterWasserWelt veröffentlicht, bei der das besprochene Produkt nur auf dem Schreibtisch lag und nicht bei Tauchgängen eingesetzt wurde. So dauert es 2020 eben etwas länger, bis unser Eindruck öffentlich wird. Aber besser später als nie.

Cressi hat mit der Einführung seiner Atelier Linie eine brillante Entscheidung getroffen, die mittlerweile den Tauchsport – Einzelhandel entscheidend stärkt, Atelier Produkte gibt es online nicht zu kaufen. In den einzelnen Sparten sind die Atelierprodukte mit besonderen Features ausgestattet, die sie hochwertiger machen. Auch beim Michelangelo trifft das zu, den es im Design mit silber- oder bronzefarbener Displayumrandung gibt und im Rechnermodus mit zwei Gasen. Sein kleiner Bruder Donatello, der auch online erworben werden kann, hat einen Displayrahmen in rot, grau oder blau und begnügt sich mit der Berechnung nur eines Gases, Luft oder Nitrox.

Zwei Gase beherrscht der Michelangelo, natürlich mit Wechselfunktion während des Tauchgangs. Gas 1 kann von 21% bis 50% O² eingestellt werden, Gas 2 von 21 % – 99 % O² in 1% Schritten. Das deckt die Ansprüche engagierter Sporttaucher umfassend ab. Der Sauerstoffpartialdruck PPO2 ist einstellbar von 1,2 bis 1,6 bar.

Zur Kommunikation mit dem Michelangelo müssen Sie nicht Klavier spielen auf verschiedenen Tasten. Der alte Meister begnügt sich mit nur einem Drücker. Dafür müssen Sie ein gewisses Zeitgefühl entwickeln, um die Anweisungen weiterzugeben. Kurz, eine Sekunde oder drei Sekunden gedrückt entscheiden über den nächsten Schritt, Eingabe oder Löschen und letztlich zurück.

Letztendlich ist unserer Meinung nach nicht die Menge der Bedientasten allein ausschlaggebend, wie benutzerfreundlich ein Tauchcomputer ist, sondern wie intelligent die Menüebenen organisiert wurden. Und es ist auch ganz konkret die Frage nach dem Preis, die entscheidet, wie ein Bedienkonzept realisiert wird. Der Michelangelo ist mit einem Verkaufspreis von € 275,00 kalkuliert und entsprechend stimmig ist die Singletastensteuerung.

Was beim Tauchgang selbst zählt, ist das Layout des Displays, dessen Übersichtlichkeit und Abbildungsgröße von Zahlen und Symbolen. Da ist der Bildschirm in allen Bereichen beispielhaft und liefert auch für die Fraktion der Lesebrillenpflichtigen. Die obligatorische Kratzschutzlinse vergrößert unter Wasser zusätzlich die Anzeige. Mehr kann man als Hersteller nicht leisten. Nicht zu vergessen, die wirksame Hintergrundbeleuchtung, die mehr drauf hat, als die in vielen anderen Tauchcomputern verbauten Grablichter.

Mit 4 Funktionen wartet der Michelangelo auf: Tauchmodus inkl. Nitrox und 2 Gasen, Gauge (Tiefenmesser und Stoppuhr), Freitauchen inkl. Stoppuhr für Statik und einem Planmodus. Für die Tauchmodi gibt es getrennte Logbücher, sogar für Gauge, das ist bemerkenswert. Natürlich sind die üblichen Alarme verfügbar, die individuell gesetzt werden können und akustisch und/oder optisch aufmerksam machen.

Das Niveau des Drucksensors ist auf Salzwasser kalibriert, Bergesselevel müssen manuell eingestellt werden. Der Verzicht auf eine dauerhafte Außendruckmessung und die neueste energiesparende Chiptechnologie verleiht bei durchschnittlich 50 Tauchgängen pro Jahr eine Batterielaufzeit von 4 Jahren. Die CR 2450 Batterie ist vom User leicht selbst zu wechseln und international erhältlich.

Natürlich hat der Michelangelo noch eine Menge mehr zu bieten, vom Deepstop bis hin zum  persönlichen Dekompressionslevel. Das muss aber nicht in epischer Breite besprochen werden, das ist aus den Fakten zu entnehmen.

Fazit

Preis und Leistung stimmen beim Michelangelo auf jeden Fall. Er kokettiert nicht mit irgendwelchen Funktionen, die keiner braucht, er ist ganz klar für die Zielgruppe engagierter Sporttaucher konzipiert. Fast nebenbei bedient er kompetent Freitaucher oder auch technische Taucher bis 150 Meter Tiefe. Die Logbuchdaten liest ein Interface aus oder eine Bluetooth – Verbindung, entweder in eine App oder in ein PC Logbuch.  Cooles Teil.

Fakten

Cressi Tauchcomputer Michelangelo

BAUWEISE

ALLGEMEINE SPEZIFIKATIONEN

TAUCHMODUS

GAUGE-MODUS

PROGRAMM “FREE” (Freitauchen)

Preis: uvb € 279,-

Cressi Michelangelo

 

  Michael Goldschmidt

Die mobile Version verlassen