Der Apnoetaucher Jens Stötzner hat beim Tieftauchwettkampf „Crystal Clear Water“ vom 17.-21.08.21 in drei von vier Wettkampfdisziplinen neue Tieftauchrekorde im tiefsten See Polens aufgestellt.
Seine bestehenden Rekorde im See in den Disziplinen CNF (Constant Weight No Fin – Bruststiel) und CWTB (Constant Weight BiFin – mit Doppelflosse) konnte er jeweils um 2m auf -56m in CNF und -66m in CWTB verbessern.
Die mentale Herausforderung für das Apnoetauchen im See liegt bei den stark fallenden Temperaturen, bei denen selbst im Hochsommer die Wassertemperatur auf 5° C an der Grundplatte abfällt. Die sogenannten Temperatur Sprungschichten erschweren die Entspannung für den konzentrierten Druckausgleich des Mittelohres und der Nebenhöhlen. Die absolute Dunkelheit und die eingeschränkte Sicht in der Tiefe erschwert zudem die Orientierung am Führungsseil.
Für Tieftaucher kann zudem die Stickstoffnarkose heimtückisch sein, da sie die Wahrnehmung in der Tiefe verzehrt. Im See wird diese noch durch die Kälte und die Dunkelheit verstärkt. Das kann sich in der Zeitwahrnehmung oder aber auch in Halluzinationen äußern. Wer schon mal einen Alkoholrausch hatte, kann sich in etwa vorstellen, wie sich so ein Tiefenrausch anfühlt.
Durch die Corona-Restriktionen und geschlossenen Schwimmbäder verlagerte der Extremsportler Stötzner seine Trainingseinheiten ins Freiwasser. Selbst Temperaturen von -8°C schreckten ihn dabei nicht ab, um seinem Ziel näher zu kommen.
Aber auch sein alter Tauchverein in Regensburg (UCR), und durch seine Mitgliedschaft im Nationalkader, konnte ihm zumindest einmal pro Woche die Möglichkeit geboten werden, im Schwimmbad zu trainieren.
Der gebürtige Berliner wohnt in Zirndorf und trainiert beim DUC in Nürnberg und den Scubuddies in Erlangen.
Für die Ende August 2021 stattfindende Deutsche Tieftauch-Meisterschaft im Steinbruch Wildschütz bei Leipzig war die erfolgreiche Teilnahme in Hańcza für Stötzner eine erste Generalprobe.
Jens Stötzner