Die 13-fache österreichische Rekordhalterin Christin Gerstorfer zeigte bei der AIDA Freediving Weltmeisterschaft 2025 in Limassol (Zypern) ein beeindruckendes Comeback: Nach einem herausfordernden Jahr mit gesundheitlichen Rückschlägen stellte die junge Ausnahmesportlerin gleich mehrere neue Nationalrekorde auf – u. a. 71 m im Tieftauchen – und erreichte mit drei erfolgreichen Tauchgängen Platz 21 der Welt – bei ihrer allerersten WM-Teilnahme.
Nach einem gesundheitlich schwierigen Jahresbeginn mit monatelangem Krankenhausaufenthalt und Operation bewies die junge Athletin außergewöhnliche mentale und körperliche Stärke. Gemeinsam mit Elisabeth Mattes
Bereits im Vorfeld konnte Gerstorfer in der Pre-Competition mit einem Tauchgang auf 71 m in der Disziplin FIM (am Seil hinunter-/hinaufziehen mit den Armen) einen neuen Nationalrekord aufstellen. Trotz schwieriger Bedingungen – starke Strömungen verhinderten das offizielle Training der Frauen – erreichte sie in den folgenden Wettkampftagen bei der WM herausragende Ergebnisse:
•44 m CNF (No Fins) – erste weiße Karte, Platz 15 der WM
•70 m CWTB (Bifins) – Gerstorfers 13. neuer österreichischer Rekord, Platz 13 der WM
•68 m FIM (Free Immersion) – weiße Karte, Platz 12 der WM
Diese konstant starken Leistungen brachten ihr bis zu diesem Zeitpunkt im Gesamtranking des Wettkampfes Platz 9 der Welt ein – eine unglaubliche Sensation für ihre erste WM.
Am Finaltag wagte sie sich schließlich an ihren größten Traum: 75 m in CWT (Monofin) – der letzte noch nicht von ihr gebrochene österreichische Tiefen-Rekord. Trotz gesundheitlicher Einschränkungen, wetterbedingter Verschiebungen und Erschöpfung zog sie den Tauchgang durch. In der Tiefe überdehnte sich jedoch ihr Trommelfell, was zu starkem Vertigo, Orientierungsverlust und erhöhter Anstrengung führte. Dennoch kehrte sie stark und sicher an die Oberfläche zurück – eine über die Atemwege schwappende Welle verhinderte durch eine Disqualifikation dieses Tauchgangs jedoch den offiziellen Rekordeintrag und Platz 7 der Frauen an der Weltspitze bei der WM.
„Mein gesamtes Training hat auf diesen Moment abgezählt. Ich war bereit und habe alles gegeben. Auch wenn der Tauchgang nicht gezählt wurde, weiß ich, dass ich diese Tiefe geschafft habe. Ich bin sehr stolz und überwältigt, was ich trotz der schweren Umstände dieses Jahr und vor allem bei meiner ersten WM als „kompletter Newbie“ erreicht habe“, sagt Christin Gerstorfer.
Neben ihren sportlichen Erfolgen absolvierte sie während der WM die Ausbildung zur AIDA-Wettkampfrichterin und unterstützte andere Athletinnen als Coach. Damit setzt sie sich auch aktiv für den Ausbau der Freediving-Szene in Österreich ein:
„Mein Ziel ist es, den Sport in Österreich bekannter zu machen, ihn richtig zu repräsentieren und uns und vor allem der nächsten Generation bessere Trainings- und Fördermöglichkeiten zu schaffen“, so Gerstorfer. „Ich werde weiter trainieren, bis die 75m sauber stehen – und irgendwann in den nächsten paar Jahren auch die 100m Tiefe.“
Gerstorfer bleibt weiterhin zweittiefste (oder praktisch doch schon tiefste?) österreichische Freitaucherin (hält alle Tiefenrekorde bis auf diesen einen) sowie Nummer 1 der Frauen im Tieftauchen und jüngste Nationalrekordhalterin dieses Sportes. Bei der kommenden Poolmeisterschaft „Hydro Dynamic“ in der Südstadt (18.–19. Oktober 2025 https://www.aida-austria.at/aida-hydro-dynamic/) ist sie als Safety Taucherin im Einsatz – eine weitere Facette ihres Engagements als Instruktorin, Sprecherin, Coach, Judge, Model und Sportbotschafterin.
Da Freitauchen in Österreich bislang kaum finanzielle Unterstützung erhält, finanziert Christin ihre Teilnahme an internationalen Wettkämpfen größtenteils selbst und durch ihre berufliche Tätigkeit mit ihrem eigenen Freitauch-Unternehmen (www.freediving-gerstorfer.at). Über ihre GoFundMe-Kampagne ruft sie zu Unterstützung auf, um ihre sportlichen Ziele weiter zu verfolgen (https://gofund.me/584f3a04).
Besonderer Dank von Herzen gilt Familie, Freunden, AIDA Austria, dem Nationalteam, Heeressportverein Wien, den Sponsor:innen BYD Austria, Alchemy und Deephumans, aber vor allem der gesamten Freediving Community in Österreich und weltweit, die sie bei jedem ihrer Tauchgänge live mit angefeuert haben und weiterhin immer an sie glauben.
www.freediving-gerstorfer.athttp://www.freediving-gerstorfer.at
Christin Gerstorfer
Abysmo Freediving, Christin Gerstorfer, Costas Constantinou (freie Preseebilder zum Event)