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Ägyptische Safariyacht Seaduction sinkt nahe der Grenze zum Sudan tief im Süden

Seaduction

c: privat

Die Safariyacht Seaduction ist im äußersten Süden des ägyptischen Roten Meeres gesunken, nachdem ihr Kapitän Unwetterwarnungen missachtet zu haben scheint. Den 18 Tauchgästen aus Frankreich gelang es, zusammen mit der Besatzung vom Boot zu entkommen. Die meisten mussten ihre Habseligkeiten zurücklassen und verbrachten anschließend etwa acht Stunden in einer Rettungsinsel und einem Schlauchboot auf dem aufgewühlten Meer.

Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 24. Oktobers 2024, auf halber Strecke einer Tauchsafari von Hamata aus. Die in ägyptischem Besitz befindliche 30 Meter lange Seaduction, ein Schiff mit drei Doppelkabinen auf dem Oberdeck und sechs Doppelkabinen auf dem Unterdeck, führt sowohl Tauch- als auch Kitesurfausflüge durch.

In dieser Nacht sollen die meisten Schiffe, einschließlich Tauchsafariyachten, die Warnungen vor stürmischem Wetter und hohen Wellen beachtet haben und weiter nördlich im geschützteren Bereich des Sataya – Riffs geblieben sein.

Die Seaduction war jedoch bis zum Elba – Riff, nahe der Grenze zum Sudan, gefahren, wo das Holzschiff Leck schlug.

Das Boot war von einer Gruppe von Tauchern des Laval Subaqua Clubs im Nordwesten Frankreichs für die Reise „Deep Deep South“ gechartert worden. Zwei der nur vier Mitglieder, die ihre Pässe bei dem Untergang retten konnten, kehrten am vergangenen Wochenende nach Frankreich zurück und sprachen mit France Info über den Vorfall.

Der ehemalige Clubpräsident François Paillard und der stellvertretende Schatzmeister Philippe Galodé sagten, dass die Reise im Januar auf einer Tauchmesse arrangiert worden sei. Die Gruppe war am 18. Oktober 2024 in Ägypten angekommen und Paillard beschrieb die ersten vier Tauchtage von der Seaduction aus als „großartig“.

Galodé sagte, dass er gegen 3 Uhr morgens eingeschlafen sei, als sein Freund ihn fragte, ob er glaube, dass das Boot in einem seltsamen Winkel liege. „Ich ging nach oben, um zu sehen, was los war“, sagte er. „Laut dem Kapitän war alles unter Kontrolle.“ Andere Gäste sagten später, dass sie die Schieflage bereits um 2 Uhr morgens bemerkt hatten.

„Nach einer halben Stunde fing das Boot an, sehr stark zu zittern“, sagte Paillard. „Wir begannen, die Schwimmwesten anzulegen in der Annahme, dass es nicht besser werden würde, egal was der Kapitän sagte. Schließlich taten wir, was der Kapitän nicht tat, nämlich uns auf die Evakuierung vorzubereiten.“

Um 3.30 Uhr sei das Wasser in die Kabine eingedrungen, sagte Paillard. „Wir wurden alle in letzter Minute gerettet – die Seaduction stampfte fest auf und kenterte dann vollständig. Es war Panik, alle sprangen ins Wasser.“ Alle Taucher hatten es zwar geschafft, Schwimmwesten anzulegen, aber nur wenige hatten Zeit, sich anzuziehen, Pässe, Telefone, Bargeld oder andere persönliche Gegenstände zu holen.

Paillard kommentierte, dass die 10 Besatzungsmitglieder den Befehlen des Kapitäns gefolgt, aber „keine erfahrenen Matrosen“ seien.

Das Safariboot Seaduction hatte zwei 5m lange RIBs, aber es scheint, dass nur Zeit war, eines davon und eine der beiden Rettungsinseln zu Wasser zu lassen.

Die Überlebenden verbrachten acht Stunden auf dem Wasser, bevor ein Trawler die orangefarbene Abdeckung der Rettungsinsel entdeckte und sie an Bord bringen und mit warmer Kleidung versorgen konnte. Später wurden sie einem Patrouillenschiff der Marine übergeben, das sie an Land brachte, wo sie mit dem Bus zu einem Hotel in Hurghada gefahren wurden, wo sie erst am Morgen des 25. Oktober 2024 ankamen.

Die 14 Taucher, die ihre Pässe und Habseligkeiten verloren hatten, mussten darauf warten, dass das französische Konsulat in Kairo die notwendigen Vorkehrungen treffen konnte, um ihnen die Rückreise zu ermöglichen. Aber sie wurden gewarnt, dass dies möglicherweise nicht vor dem 30. Oktober geschehen könnte.

„Der Konsul hat sie gebeten, sofort Kontakt mit ihren Versicherungsgesellschaften aufzunehmen, aber sie können nichts tun“, sagte Nelly Leroux im Gespräch mit France Bleu über ihren 59-jährigen Ehemann Pascal. „Sie haben nichts mehr. Mein Mann hat nicht einmal Schuhe an den Füßen. Das Trauma ist immer noch sehr groß – erzählte er mir am Telefon“.

Claire Penard, die derzeitige Präsidentin des Tauchclubs, wartete noch auf ihre Rückführung, als sie France Info erzählte, dass der bürokratische Aufwand den Prozess zu einer Herausforderung gemacht habe. „Es ist extrem hart“, sagte sie, „und die Evakuierung des Bootes war für uns alle besonders traumatisch, weil wir wirklich dachten, wir würden sterben.“

Die ägyptische Kammer für Tauchen und Wassersport erklärte: „Der unglückliche Vorfall mit dem Seaduction – Tauchsafari wird derzeit von den zuständigen Behörden untersucht.“

 

Übersetzung UWW, Quellen Divernet, France Bleu
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