Zum Tod von Manfred Balzer

Abschied von einem Pionier der deutschsprachigen Tauchszene

Balzer

Am 1. Oktober 2018 verstarb Manfred Balzer im Alter von 80 Jahren, der Oldtimern der deutschsprachigen Tauchsportszene als Pionier bekannt ist. Er eröffnete die ersten Tauchbasen in Ägypten am Roten Meer und gründete das Label Barakuda als Tauchausbildungsverband und Tauchreiseveranstalter. Mit der Firma Air Aqua erschloss er in Zusammenarbeit mit dem Charterflugunternehmen Hapag Lloyd die Ziele in Hurghada und Sharm el Sheikh. Vieles, was er anfasste und auf den Weg brachte, war von Erfolg gekrönt. Er konnte die Früchte des Machers ernten und weitergeben, da er als erster das Potential des Roten Meers für die Tauchreisebranche erkannt hatte.

Air Aqua, Barakuda, das sind Labels, die die jüngere Generation der reisefreudigen und auch an Ausbildung interessierten Kunden der Szene kein Begriff mehr sind. Doch damit schuf Manfred Balzer wegbereitend Unternehmen, die Taucher an ihre Traumziele brachte, deren Reisen organisierte und – ganz wichtig – qualifizierte Tauchausbildung bot.

Mit sieben Tauchbasen hatte er am Roten Meer Meilensteine für die Entwicklung des Tauchtourismus dort gesetzt. In einer Zeit, in der, wie er selber sagte, alles mit Handschlag besiegelt wurde. Diese Zeiten sind lange vorbei und im Lauf der Jahre hatte Manfred Balzer, der ursprünglich aus der Versicherungsbranche zum Tauchbusiness wechselte, feinsinnig reagiert und seine Basen nach und nach verkauft. Denn es änderte sich Schritt für Schritt die Ausgangslage für die Geschäftsentwicklung, Handschläge galten kaum mehr etwas, dafür gab es immer mehr aufgehaltene Hände.

Barakuda als Ausbildungsverband (CMAS) und Tauchreiseveranstalter war ab Ende der 80er Jahre das Synonym für Manfred Balzers Aktivitäten am Puls der Tauchsportszene. Zusammen mit seiner Frau Ruth hatte er das Unternehmen gegründet, das seine Frau als Geschäftsführerin leitete. Nach ihrem Tod im Jahr 2008 übernahm er wieder die Geschäfte, begleitet von seinen Kindern Henrik und Jule.

Doch bevor er sich 2015 im Alter von 77 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand zurückziehen und die Firma seinen Kindern übergeben konnte, musste noch auf eine unerwartete Lizenzforderung bezüglich der Namensgebung des Unternehmens reagiert werden. Unter dem Kürzel IAC, International Aquanautic Club, agiert die Firma heute, mit vielen ihre Zukunft sichernden Zielen.

Manfred Balzer wird in liebevoller Erinnerung so beschrieben: Geradlinig, aufrichtig und als ein Familienmensch.   Am 1. Oktober 2018 musste Manfred Balzer nach schwerer Krankheit von seiner Familie, seinem Lebenswerk endgültig loslassen.

 

UWW