Im Test: Subgear Jacket BLACK PURE

Subgear Jacket Black Pure

Manchmal erkennt man nicht auf den ersten Blick, ob es sich bei einem Jacket um ein Produkt für eine reisefreudige Zielgruppe handelt. So geht es uns beim BLACK PURE von Subgear. Alles dran, alles drin und deshalb gesteht man beim Hersteller dem BLACK PURE auch zu, das Equipment von Einsteigern sinnvoll zu ergänzen. Uns gehen Bewertungen wie….. für Anfänger geeignet immer schwer über die Lippen. Deshalb ging das Subgear Jacket Black Pure in unseren kalten Seen auf Tiefe.

Der Name ist Programm, BLACK, also schwarz ist das als Allroundjacket des Labels Seemann / Subgear geführte Modell. Hängt es im Shop mit vielen anderen am Ständer, man wird es in der farblosen Menge nicht erkennen. Und das ist bedauerlich, denn verstecken muss es sich wirklich nicht.
Lassen Sie uns kurz beleuchten, wo die Unterschiede liegen könnten, ein so genanntes Einsteiger – Jacket von dem zu differenzieren, das die erfahreneren Taucherinnen und Taucher bevorzugt kaufen würden.
Die „Upper Class“, die oft auch trocken taucht, erwartet großen Auftrieb, leicht zu platzierende Bleitaschen, zusätzliche Bleitaschen im Rückenbereich, hochwertige Verarbeitung und Materialien, Doppelflaschentauglichkeit, Anpassungsmöglichkeiten abseits der Schulter und Bauchgurte, genügend D-Ringe für die Sicherung von Zubehör.
Das sind Ausstattungsmerkmale, die auch Beginnern Freude machen und unabhängig von den geloggten Tauchgängen das Leben erleichtern.
Von diesen Merkmalen bietet das BLACK PURE so einige.
Da fällt es uns eben schwer, das BLACK PURE in einem Bereich anzusiedeln, der eher ausgrenzt, denn integriert. Wir sehen es als Hybridjacket, aber nicht in der in der Tauchszene üblichen Klassifizierung als Mittelding zwischen Wing und ADV, sondern als Hybridvariante zwischen einem Reisejacket und einem Jacket für die Gestaltung ganz normaler Sporttauchgänge in unseren Breitengraden.
Mit einem Gewicht von etwa 3,1 kg in der Größe M, ist das BLACK PURE eher am oberen Limit der als Reisejackets angebotenen Produkte. Dafür hat es aber zwei geräumige Zubehörtaschen, auf die im Wettbewerb ganz oder zugunsten eines ausrollbaren Netzbeutels verzichtet wird. Der Auftrieb in der M-Version liegt bei 150 N (Auftriebsvolumen 15 l).
Auch bei den Schnellablässen hat man nicht gespart, da bleibt alles beim alten, einer im Inflator, einer auf der rechten Schulter und der dritte rechts hinten. Bei den D-Ringen gab es ebenso keine Kürzungen, 4 davon sind aus Edelstahl, 4 weitere an den Schultergurten und den Enden der Schultergurtbänder aus Kunststoff. Den Brustgurt kann man in 2 Höhen einstellen, der Bauchgurt ist wie üblich mit breiter Klettfläche versehen und zusätzlich mit einer Fasteks Schnalle gesichert. Die Länge des breiten Bauchgurts läst sich an der Kunststofftrage variieren. Die Rückentrage ist innen gepolstert und stabilisiert außen den Tank in einer langen Führung, die mit einer rutschhemmenden Gummieinlage versehen ist. Das macht mehr Sinn, als die kleinen Gummieinsätze, die stattdessen häufig an den Flaschengurten zu finden sind.
Auf Trimmbleitaschen hat man allerdings verzichtet. Dafür ist das SR – Bleitaschensystem für insgesamt 9 kg Zuladung ausgelegt. Die Bleieinschübe sind vorgeformt, sodass sich die aufwändig mit Klettverschlüssen und einer Schnellkupplungsschnalle gesicherten Taschen an den Körper gleichsam anschmiegen.
Zur Anbringung eines Jacketmessers oder Retractors sind Ösen vorbereitet.
Die Hülle des einschaligen ADV – Jacket ist aus 420er Nylon, das robust ist und dennoch in der Gewichtsbilanz positiv punktet.
Diverse schmale Reflexstreifen sollen bei Dunkelheit den Taucher im Scheinwerferlicht lokalisierbar machen.

Praxis

Schnitt und Größe ist nicht von Produkt zu Produkt übertragbar. Beim BLACK PURE scheinen US – Schnitte, die stets großzügiger ausfallen, zugrunde zu liegen. Die M – Variante des Testmodells fiel groß aus, so dass man schon eingangs die Empfehlung aussprechen muss, das BLACK PURE im Handel anzuprobieren.
Aber das war es schon mit der Kritik.
Das BLACK PURE lässt sich gut an den User anpassen, trägt sich angenehm und ist unter Wasser gut zu handeln. Spontan reagiert der Lufteinlass des Inflators, an allen Ventilen lässt sich die Luft gut dosiert ablassen. Das Layout der Drucktasten am Inflator könnte nicht besser sein, Ein- und Auslass greifen sich auch mit Handschuhen einwandfrei.
Der Einschub und das Lösen der Bleitaschen ist tadellos.
Weil die Zipper an den Zubehörtaschen zwei Schlitten haben, man kann sie von vorne oder hinten öffnen und schließen. Somit ist der Zugang zu den Taschen recht komfortabel. Auch wenn die Taschen nicht in 3D ausgelegt sind, verbleibt bei gefüllter Blase genügend Stauraum.
Einem ADV – Jacket entsprechend ist die Lage unter Wasser angenehm und an der Oberfläche wird der Körper in einer aufrechten Haltung ausgerichtet.

Fazit

Das BLACK PURE vordergründig als Reisejacket im herkömmlichen Sinn zu bezeichnen, entspräche nicht unseren Eindrücken und Ergebnissen der Testtauchgänge. Das BLACK PURE geht sicher gern auf Reisen, aber es bleibt genauso gerne zuhause und macht im Umfeld normaler Sporttauchgänge eine gute Figur. Wo der ganz große Gewichtsgeiz zum Tragen kam, der normalerweise den Komfort schmälert, ist für uns nicht erkennbar. Alles dran, alles drin aber auch keine Schnörkel.

Fakten

Hersteller: Subgear
Typ: BLACK PURS
Bauart: Einschaliges ADV-Jacket
Material: 420 Nylon
Reflektierend: Reflektierende Streifen
Haupttaschen: 2 mir 2-Wege Zipper
Gewichtssystem: SR, max. 9 kg
Trimmbleitaschen: nein
Schnellablass: 3, rechte Schulter, rechts hinten und integriert im Inflator
Rückentrage: Teilgepolstertes Hardpack
D-Ringe: 4 Stahl, 4 Kunststoff
Brustgurt: in 2 Höhen einstellbarer
Bauchgurt: Klettverschluss, an Trage längenverstellbar, Sicherungsgurt mit Fastex – Schnalle
Doppelflaschentauglich: nein
Gewicht: 3,1 kg in größe M
Auftrieb: 12 – 22 l, 95 – 220 N
Preis: ca.: € 329,-

Beitrag erstellt 6.2011