Sonnencreme

Erstes Sonnencreme – Verbot in Vorbereitung

Sonnencreme

Aus Vermutungen wurde wissenschaftlich untermauerte Gewissheit, der Inhaltsstoff einer Sonnencreme schadet Korallenriffen. Die unterschiedlichen chemischen UV-Filter, die die Haut vor den Auswirkungen starker Sonnenbestrahlung schützen sollen, haben das Potential, empfindliche Lebensräume im Meer zu vergiften und das Ökosystem aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Jährlich werden bis zu 6000 Tonnen Sonnenschutzpräparate durch Badende ins Wasser eingebracht. Kaum ein Tourist verzichtet auf den Sonnenschutz. Falsche Anwendung der Cremes erhöht zusätzlich die Menge der für das Ökosystem problematisch wirkenden Stoffe.
Die Korallenriffe weltweit stehen durch die Klimaerwärmung und partielle Umweltverschmutzung schon länger stark unter Stress. Korallen sind wichtige Schutzeinrichtung für tropische Inseln und Küstenbereiche. Sie mindern die Kraft der Wellen, die an Land schlagen und verhindern so das Abtragen von Sandflächen und Ufererosionen.
Als Lebensraum unzähliger Arten, Brut- und Fortpflanzungszone vieler Meeresbewohner sind sie unersetzlich. Weltweit nutzen rund 80 Millionen Touristen tropische Küstenregionen in unmittelbarer Nähe zu Korallenriffen. Forscher des „National Centers for Coastal Ocean Science“ (NOAA) zufolge, sind 10% der Riffe von den Inhaltsstoffen einer Sonnencreme bedroht oder bereits geschädigt.
Hier geht es in erster Linie um den chemischen UV-Filter Oxybenzon. Dessen umweltproblematische Wirkung ist schon länger bekannt und wird in einer Reihe von Produkten durch Octocrylen ersetzt. Oxybenzon verändert die DNA der Korallen und beeinträchtigt die Fähigkeit zur Fortpflanzung. Kleinstkorallen verkapseln sich nach Kontakt mit dem Gift und sterben ab. Ergänzend wird die Korallenbleiche vorangetrieben, da die Korallen die mit ihnen in Symbiose lebenden Algen abstoßen.
Allerdings ist der alternative Wirkstoff Octocrylen auch nicht unbedenklich. Er schädigt die Umwelt ebenso, ist wasserunlöslich und schwer abbaubar. Außerdem wird vermutet, dass er Allergien auslöst.
So genannte Bio – Sonnenschutzmittel sind in Abhängigkeit der Partikelgröße ihrer Inhaltsstoffe auch nicht frei von negativen Auswirkungen auf die Umwelt.
Zumindest der Wirkstoff Oxybenzon soll auf Hawaii ab 1. Januar 2021 verboten werden. Es ist zu hoffen, dass dieses Gesetz eine weltweite Signalwirkung hat.
Der beste Sonnenschutz ohne riffschädigende Auswirkungen ist immer noch UV absorbierende Strandbekleidung, wie sie fürs Surfen, Schnorcheln auch Tauchen von vielen Tauchsportlabels, Surfshops und Outdoorspezialisten angeboten wird.

Michael Goldschmidt