Mares Tauchcomputer Matrix im Test

Mares Tauchcomputer MATRIX

Uhrencomputer sind im Trend. Längst sind sie erwachsen geworden und begleiten als vollwertiges Instrument selbst Tauchgänge mit Gaswechsel. Darf es noch ein wenig mehr sein, weist der integrierte Kompass zum Ziel über und unter Wasser. Und ganz wichtig, diese Armbandmodelle sollen als Ersatz eines klassischem Zeitmessers eine gute Figur beim täglichen Gebrauch machen. Mares hat sich dafür den Tauchcomputer Matrix ausgedacht, der außer einem Freitauchmodus keine Wünsche offen lässt.

Getragen im täglichen Leben nimmt der Matrix etwas mehr Raum ein, als eine klassische Taucheruhr, belohnt dies jedoch mit einem deutlich geringerem Gewicht, der Materialmix macht es möglich. Das Kautschuk – Armband bringt kaum Gramm auf die Waage, der hochwertige Kunststoff – Body, abgerundet mit Edelstahl – Bodengruppe, dazu hoch kratzfestes Mineralglas über dem Matrix – Display minimieren die Masse auf gerade mal 104 Gramm. Im Vergleich dazu bringt der Citicen Klassiker (nur) mit Tiefenmesser 110 Gramm auf die Waage, Scubapro`s Meridian 126 Gramm und eine Taucheruhr von Festina sogar 186 Gramm. Und das Urteil der Ladies zum Tragekomfort des Matrix ist einstimmig: Würde ich auch täglich tragen.
Gut, hier könnten wir mit der näheren Betrachtung des Matrix aufhören, denn Gewichtsfragen sind ja doch ein tragendes Thema, viele fühlen sich selbst als zu schwer, manche versuchen sogar Gewicht zu reduzieren. Beim Matrix täte man sich schwer, denn der BMI ist sogar unterschritten.
Soviel zum Tragekomfort. Die Alltagstauglichkeit setzt sich fort mit der Uhrenfunktion, wahlweise analog und digital, dazu das aktuelle Datum, die Temperatur und die Zuschaltung des Kompass. Die Kompassfunktion über Wasser gefällt (Berg-) Wanderern und beim Anpeilen von Tauchspots von der Oberfläche aus.
Neben der Fülle von Ausstattungsmerkmalen eines Tauchinstruments ist das Bedienkonzept und dessen Kommunikation ein wichtiges Detail. Muss für jede Kleinigkeit die Anleitung zurate gezogen werden, ist diese didaktisch vielleicht auch noch am Thema vorbei verfasst, dann zielt ein moderner Tauchcomputer am Kunden vorbei. Das Lesen von Anleitungen war noch nie die Stärke von Usern, egal welchen Geschlechts. Heute ist vordergründig die intuitive Bedienung eines Computers gefragt, gerade bei Modellen im Uhrenformat. Und das hat Mares beim Matrix weitgehend geschafft.
Mit vier seitlichen Drückern bewegt man sich durch die Anzeige- und Einstellungsebenen. Das funktioniert recht geradlinig und nach ein paar Versuchen hat man das Funktionsprinzip verstanden.
Beim Uhrenmodus gefällt uns die Wahlmöglichkeit zwischen digitaler und analoger Anzeige, eine Grafik mit simulierten Zeigern wird als Information viel schneller verinnerlicht, als eine Digitalanzeige, die im Gehirn einen wesentlich längeren Verarbeitungsweg hinter sich bringen muss.
Der Matrix schläft nie (laufende Überprüfung der Luftdruckdaten – Höhenanpassung für Berechnung von Bergseetauchgängen) – außer der Akku ist leer. Die integrierte Lithium Ionen Zelle hält den Computer im Surfacemodus bis zu 14 Tage wach, abhängig davon, wie oft die Displaybeleuchtung zugeschaltet wird oder Alarme tätig werden. Alternativ reicht eine Ladung für etwa 10 Tauchstunden. Regeneriert wird der Matrix am USB – Anschluss eines Laptop oder PC, wozu er in der mitgelieferten Interfacebasis eingelegt und mit einer Klammer fixiert wird. Alternativ kann der Matrix mit einem USB –Ladegerät (im Elektronikhandel erhältlich) über die Interfacebasis direkt vom Netz neue Kraft ziehen.
Im Tauchmodus bietet der Matrix diverse Highend – Lösungen. Es werden bis zu drei Gase mit Sauerstoffanteil bis 99% berechnet. Der Computer zeigt automatisch an, wenn beim Aufstieg der beste Zeitpunkt zum Gaswechsel erreicht ist. Wird der Gaswechsel ausgelassen, wird im aktuellen Status weitergerechnet. Steht ein drittes Gas zur Verfügung, das nach Vernachlässigung eines zweiten Gases schnellere Entsättigung unterstützen würde, kann rechnergestützt darauf gewechselt werden.
Dieses Feature mag in allen Details zunächst viele User nicht so sehr interessieren. Man taucht ja nur mit Luft oder Nitrox 32. Für wachsende Ansprüche hinsichtlich etwas tieferer Tauchgänge mit Luft (bis 40 Meter) und einer beschleunigten Entsättigung mit einem höher konzentrierten Nitrox aus der Stage – Flasche ist der Matrix offen.
Optisch wie akustisch sind eine Vielzahl von Alarmen einstellbar, Tiefe, Aufstiegsgeschwindigkeit, Deko, Tiefenstopp, Sicherheitsstopp, Gaswechsel.
Für User, die etwa mit Rebreather erst ab 100 Meter Tiefe einen Tauchgang als Tauchgang empfinden, ist der Matrix mit einer maximalen Einsatztiefe von 150 Metern im Tiefenmessermodus ein verlässliches Backupinstrument.
Ein bisschen spannend haben wir es schon gemacht, denn viele warten auf das Feedback zum Dot – Matrix – Display des Mares – Computers. Das von Mares verwendete LC – Display bildet Linien, Buchstaben und Zahlen mit Hilfe einer fein verteilten Struktur von LC – Punkten ab. Nur so können Anzeigen aus Zahlen und Buchstaben gut leserlich, annähernd wie gedruckt, dargestellt werden. Das ist ein wirklich wichtiges Merkmal des Matrix, dessen Ablesbarkeit in diesem Displayformat, Durchmesser 28,5 mm, aktuell unerreicht ist.
Den Matrix zur Nutzung des digitalen Logbuchs an einen PC / Laptop anzuschließen, generiert keine zusätzlichen Kosten. Das Interface ist mitgeliefert, die dazu benötigte Software wird auf CD bereitgestellt. Die Installation der Software hat auf verschiedenen Rechnern mit unterschiedlichen Betriebssystemen nicht auf Anhieb geklappt, trotz gewählter Umgangssprache Deutsch hat sich außerdem Italienisch vorgedrängt. Die PC –Verbindung ist erforderlich, um einige Einstellungen am Matrix vorzunehmen, bis hin zum User – Profil mit Name und diversen wichtigen medizinischen Einträgen.

Tauchcomputer Matrix – Praxis

Bereits angesprochen, die Kalibrierung des Kompass müsste in der Anleitung nachgelesen werden dazu das Setzen des Zielpunktes. Das Gros der weiteren Funktionen erschließt sich relativ direkt, trotzdem sollte die Dokumentation nicht vernachlässigt werden.
Das geringe Gewicht gefällt im Alltagseinsatz, dazu die Wahlmöglichkeit zwischen analoger und digitaler Zeitanzeige. Das Datum, eine Temperaturanzeige und der Kompass, zuzüglich Alarmfunktionen ergänzen das Spektrum des Alltagsgebrauchs.
Das Display ist über wie unter Wasser auf Knopfdruck beleuchtet und gut ablesbar. Die Dot – Matrix – Anzeige ist beispielhaft, zieht aber natürlich mehr Energie aus dem Akku, als LC –Displays, die auf diese klare Anzeige verzichten.
Bis 3700 Meter Meereshöhe berechnet der Matrix automatisch Tauchgänge und Dekostufen, hier muss man sich um keine manuelle Einstellung kümmern, ebenso aktiviert sich der Rechner zuverlässig ab 1,2 Meter Tauchtiefe von selbst.
Grafisch wird im Display mit einem Anzeigewechsel reagiert, Hinweise oder Warnungen bzw. verbindlich zu beachtende Situationen (Ende der Restnullzeit, Tiefenstopp, Deko, Sicherheitsdeko) werden negativ dargestellt – dunkler Hintergrund mit hellen Zahlen und Schriftzeichen. Das ist deutlich und unübersehbar. Insgesamt ist die Ablesbarkeit des Bildschirms sehr gut. Der metallisch spiegelnde Rahmen um das Display, ein schönes Finish im Design, kann Reflexe weiterleiten, die die Kontrolle des Displays einschränken können.
Die jederzeit abrufbare Profilansicht schätzen wir, man gewinnt so einen sicherheitsrelevanten Überblick über den Verlauf des aktuellen Tauchgangs.

Tauchcomputer Matrix – Fazit

Mit dem Matrix hat Mares erneut einen interessanten Tauchcomputer entwickelt, der ausgeklügelte Funktion und schickes Design vereint. Momentan ist der alltagstaugliche Matrix der leichteste Uhrenrechner mit dem größten und besten Display für Tauchgänge mit bis zu drei Gasen.

 

Fakten

Mares Tauchcomputer Matrix

Gehäuse: Kunststoff, seewasserfester Edelstahl
Monitorglas: Kratzfestes Saphirglas
Armband: Kunststoff
Modi: Tauchen (Pressluft / Nitrox), Tiefenmesser
Dekoberechnung: RGBM, 10 Gewebe
Tiefenstopps: ja
Mikroblasenberechnung: ja – manuell 3 Stufen
Nitrox: bis 99%
Berechenbare Gase: 3
Betriebshöhe: mit Dekoberechnung 3700 Meter
ohne Deko-Angaben: über 3700 autom. Gauge – Modus
Max. angezeigte Tiefe: 150 m
Auflösung: 0,1 m
Logbuchspeicher: 35 Stunden
Uhr: Zeit, Datum, Thermometer,Alarm – digital und analog
Datenübertragung: Mitgeliefertes Interface – USB
Betriebstemperatur: -10° bis +50°C
Stromversorgung: Lithium – Ionen Akku
Akku – Kapazität: bis 14 Tage Surfecemodus, bis 10 Stunden Tauchgänge
Preis, ca.: € 479,-

www.mares.com

Beitrag erstellt 8.2012