Cressi Freitauchcomputer Drake Titanium im Test unter Wasser

Cressi Freitauchcomputer Drake Titanium

Apnoecomputer sind heute ein Standardausrüstungsteil für Freitaucher. Diese speziellen Geräte bieten wesentlich mehr Programmpunkte als in neuere Gerätetauchcomputer integrierte Apnoefunktionen. Mit dem Cressi Freitauchcomputer Drake Titanium geht das italienische Label einen großen Schritt weiter und dominiert die am Markt bereits erhältlichen Computermodelle mit der Funktion für dynamisches Apnoetauchen und einer Tieftauchfunktion mit zwei unterschiedlichen Modi.

Cressi Freitauchcomputer Drake Titanium

Die Zahl ausgebildeter Freitaucher wächst ständig, Grund genug für Cressi dazu den bislang innovativsten Computer auf den Markt zu bringen. Der Drake Titanium ist bereits vom Materialmix des Gehäuses beispielhaft: Titan, Edelstahl und schlagfestes ABS, dazu kratzfestes Mineralglas vor dem Display. Robuste Langlebigkeit kann also erwartet werden. Um das gute Stück dauerhaft wie neu aussehen zu lassen, gibt es einen optionalen Kratzschutz für das Display und die seitlichen Gehäuseränder. Der größte Durchmesser des Drake Titanium hat 52,6 Millimeter, das Display misst große 35 Millimeter. Mit 15,8 Millimeter ist das Gehäuse alltagstauglich flach, vergleichbar zu einer hochwertigen Aktivity – Uhr. Vier Drucktasten steuern die Funktionen an.
Die Platine des Computers ist gleich zu der erprobten Technik im Newton Titanium, allerdings mit der Software Drake gesteuert. Die gesamte Entwicklung der Cressi Computer sowie deren Fertigung geschehen ausschließlich in Italien, nahe Genua. Alles aus einer Hand, von der Idee bis zum fertigen Produkt, das wird mittlerweile von der Szene positiv aufgenommen. Das einzige, was bei den Cressi Computern aus Fernost kommt, ist die Verkaufsverpackung, wie man im Unternehmen betont.
Der Batteriewechsel nach 1-2 Jahren, je nach Intensität der Tauchaktivitäten und Nutzung der Displaybeleuchtung, ist vom User selbst zu erledigen, das mit einer Knopfzelle CR2430. Cressi empfiehlt bei der Gelegenheit auch den Gehäuse O-Ring auszutauschen, den es im Set mit Batterie beim Tauchsporthändler gibt. Wer besonders energiesparend mit dem Drake Titanium umgehen möchte, weil er z.B. nicht auch als Instrument des täglichen Gebrauchs genutzt werden soll, versetzt ihn in den Schlafmodus.
So viel zu den äußeren Stärken. Dreh und Angelpunkt ist jedoch die Software, die den Drake einzigartig macht. Klassische Funktionen eines Apnoecomputers sind Stoppuhr / Chronograph, Static- und Freedivemodus. Selbstredend bietet der Drake diese auch. Zusätzlich gibt es einen Freedivemodus Pro und den Dynamicmodus.

Was kann der Freedivemodus Pro?
Bis ins kleinste Detail werden die Leistungen des Tauchers analysiert und gleichzeitig nützliche Informationen für seine Sicherheit geliefert. Eine entsprechende Anzeige mit der Bezeichnung Time Ratio TR, scannt fortlaufend die Tauch-und Erholungszeiten, liefert dem Sportler das zwischen den beiden Werten bestehende Verhältnis, sowohl in Bezug auf den letzten Tauchgang wie auf den Durchschnittswert von Tauch- und Pausenzeiten der laufenden Session (vom Start der Aktivität am betreffenden Tag bis zum aktuellen Moment). Damit wird der Freitaucher eingehend über eine der wichtigsten Ursachen des sogenannten Taravana Syndroms aufgeklärt, d.h. über das zu niedrige Verhältnis zwischen Pausenzeit an der Oberfläche und Tauchzeit. Dank dieser wesentlichen Angabe kann der Apnoetaucher den nächsten Tauchgang dann ausführen, wenn Time Ratio TR einen Wert anzeigt, der als sicher angesehen wird. Das Display zeigt die wesentlichen Daten in statischen Fenstern auf, was das einfache Ablesen einer Vielzahl von Daten entschieden erleichtert. Im unteren Bereich kann man die Zweitdaten scrollen und sich auf die Anzeige konzentrieren, die für die entsprechende Leistung am wichtigsten ist. Es ist das ideale Programm für den fortgeschrittenen Apnoetaucher der Tauchgänge in großer Tiefe vornimmt und seine Leistungen verbessern will, um wettbewerbsstark zu sein.

Apnoe Tauchcomputer – Dynamic Modus

Dieses Programm ist für Athleten bestimmt, die die Freitauch (Apnoe) Disziplin sowohl als Trainingsaktivität wie zum Verbessern der allgemeinen persönlichen Leistungsfähigkeit ausüben. Es eignet sich auch für das Sea-Running , d.h. Schnorcheln im fortgeschrittenen Stadium, wobei intensives Unterwasserschwimmen entlang der Küste abwechselnd mit mehr oder weniger tiefgehenden Freitauchgängen verbunden wird.
Für das Beckentraining ist dieser Modus ein völlig neuer Trainingspartner. Nach dem Zugang zum DYNAMIC Programm startet der Drake mit dem automatischen Zählen, sobald Sie sich ins Wasser begeben, um die erste Beckenstrecke in Apnoe vorzunehmen. Es wird sofort die Tauchzeit angezeigt. Nach dem Aufstieg zählt das Gerät die Oberflächenzeit und summiert beide Zeiten. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die Session abgebrochen wird oder man eine andere Session startet. Im Untermenü kann man sich die Erholungsphase nach individueller Einstellung der Sekunden automatisch verkürzen oder verlängern lassen. Der jeweilige Startpunkt einer neuen Dynamikphase wird von einem Alarm angezeigt.

In jedem Modus können 9 Alarme individuell abgespeichert werden, so dass wohl jede denkbare Kontrolle der Phasen vor, während und nach einem Tauchgang möglich ist:
Alarme bezüglich empfohlener Erholungszeit, aufgrund der an diesem Tag durchgeführten Tauchzeiten –
Alarme bezüglich der Anzahl Tauchgänge –
Alarme bezüglich der Tauchgangdauer –
Alarme bezüglich der Erholungszeit –
Alarme bezüglich der wiederholten Tiefen (z. B. alle 5 Meter) –
3 festgelegte Tiefenalarme (Beispiel: 15 – 25 – 40 Meter) –

Alle im Logbuch des Drake Titanium gespeicherten Daten können über das optionale IR – Interface auf einen PC / Laptop via USB –Kabel übertragen werden. Die dafür von Cressi online abzurufende Software für PC bzw. Mac hat einen Datenumfang von gut 170 MB und benötigt etwas Zeit zur Installation und Einrichtung (hier Windows 10 im Test). Die Daten, die schließlich im PC Logbuch „ Cressi Interface“ zur Verfügung stehen, sind bemerkenswert umfangreich und in sekündlichen Aufzeichnungsschritten dargestellt. Anhand von GPS Koordinaten oder Ortsangaben mit Postleitzahl und Straße wird über ein integriertes Google Maps Tool der Tauchplatz in wählbarer Ansicht abgebildet.
Im Logbuch sind verschiedene Bereiche zur Ergänzung durch den User vorbereitet, wie Angaben zum Tauchplatz und Buddy, zum Wetter, eigenen hochzuladenden Bildern und zusätzlichen Bemerkungen.
Solange der Drake Titanium über das Interface mit dem PC verbunden ist, können über die Logbuchsoftware auch Veränderungen an den Einstellungen und Alarmen vorgenommen werden.

Tauchcomputer Drake Titanium – Praxis

Auch wenn die Hersteller von Tauchcomputern immer wieder gerne behaupten, dass die Menüführung einfach und eigentlich intuitiv sei, ist dies nur in ganz wenigen Fällen auch wirklich so. Ganz klar, man muss sich mit dem Drake Titanium hinsichtlich seiner so vielen Möglichkeiten in Ruhe vertraut machen und ihn Schritt für Schritt kennen lernen. Sicher kann man schon nach ein paar Minuten ohne individuelle Alarmsettings oder anderer Abstimmungen zu den ersten Apnoeaktivitäten starten, aber es wäre schade, sein Potential nicht zu nutzen.
Wir haben uns auf den Freedivemodus Pro konzentriert und ihn an 6 Tauchtagen auf uns wirken lassen. Grundsätzlich ein großes Lob an die klare Gestaltung der Anzeigen auf dem Display. Die Daten sind unmissverständlich zugeordnet und einwandfrei ablesbar, auch mit dem optionalen Kratzschutz und bei schlechten Sichtverhältnissen. Auf jeden Fall ist es interessant zu beobachten, wie die empfohlene Ruhezeit zwischen den Tauchgängen nach einigen Sessions beginnt, aus den ermittelten Tauchgangdaten angepasste Intervalle zu errechnen und anzuzeigen.

Tauchcomputer Drake Titanium – Fazit

Aktuell kann gesagt werden, dass der Cressi Drake Titanium der innovativste Apnoecomputer des Marktes ist, der zu einem überraschend angenehmen Preis jeden Freitaucher bestens bedient. Das flache Gehäuse und schicke Design macht ihn außerdem absolut alltagstauglich.

 

Fakten

Hersteller: Cressi
Typ: Drake Titanium
Verwendung: Apnoecomputer
Abmessungen und Gewicht: Durchmesser: 48 mm – Höhe: 15 mm – Gewicht: 135 g
Tiefensensor
Kalibrierung für Salzwasser oder Süßwasser (im Süßwasser sind die Tiefenangaben um ca. 3% niedriger)
Messbereich: 0-120 m
Präzision: +/- 1% (T 20°C)
Auflösung zum Ablesen: 10 cm (von 0 bis 100 m) / 1 m (von 100 bis 120 m) / 1 ft (von 0 bis 316 ft)
Intervall der Datenspeicherung nach Wahl von 1 bis zu 4 Sekunden.
Thermometer
Auflösung: 1 °C / 1 °F
Messbereich: -5 °C +40 °C
Präzision: +/- 2 °C /10 min ° Temperaturänderung
Uhr: Präzision durchschnittlich +/- 50 Sek. pro Monat. – Display 24 Stunden.
Batterie: Batterie CR 2430 – 3V

Allgemeine Merkmale

Vier Betriebsmodi: STATISCH, DYNAMISCH, FREI und PRO –
9 Speicher pro Modus, um 9 verschiedene Alamkonfigurationen zu speichern. Umfassende Konfiguration der Alarmparameter: für Zeiten, Tiefen, Anzahl Tauchgänge oder Serien in Schwimmbecken –
Akustische und visuelle Alarme, aktivier- und deaktivierbar –
Erweiterung REPS der Programme STATIC und DINAMIC, um einfacher Trainingstabellen für normale und gesteigerte Trainingstauchgänge zu erstellen und aufzuzeichnen –
Präzisionschronometer mit Zwischenzeitfunktion (Split Time) und Umkehrzeit (Lap Time) –
Konfiguration von Salz- und Süßwasser –
Batterieaustausch durch den Benutzer –
Logbuch nach Tauchserie
Drei History-Funktionen für durchgeführte Apnoe-Tauchgänge: für statische, dynamische und Tiefentauchgänge –
Möglichkeit, das Aufzeichnungsintervall einzustellen –
Metrische Einheiten (Meter und ºC) oder englische Einheiten (ft und ºF) vom Benutzer auswählbar
PC-/Mac-Schnittstelle mit allgemeinen Daten und Tauchgangprofil (optional) –

Preis: uvp € 455,-

www.cressi.com

Cressi Freitauchcomputer DRAKE TITANIUM