Aeris Flossen Accel im Test bei UnterWasserWelt

Aeris Flossen Accel
Aeris Flossen Accel

Dass der Vielzahl der am Markt gebotenen Taucherantriebe doch noch ein bemerkenswertes Produkt hinzugefügt werden kann, beweist das US Label Aeris mit der Flosse Accel. Sie ist erstaunlich leicht, mit einer verblüffend einfachen Fersenbandlösung ausgestattet und in 8 Farbakzenten an das eigene Equipment anzupassen. Und beim Einsatz? Wir waren überrascht von den Aeris Flossen Accel.

Es gibt wirklich keine wichtige Geräteflosse, die wir nicht am Fuß gehabt hätten. Und irgendwann neigt man zur Annahme, dass das Thema ausgereizt sei, zumal sich die führenden Hersteller jede nur denkbare Entwicklung mit Patenten schützen ließen. So muss man sich bei einer Neuentwicklung damit begnügen auf das eine oder andere Detail zurückzugreifen, das bei am Markt bereits vorhandenen Produkten nachweislich zur Effizienz einer Flosse beiträgt. Denn Ziel soll es ja sein, mit möglichst wenig Kraftaufwand möglichst viel Vortrieb zu erzeugen.
Aeris hat seine Hausaufgaben gemacht und das eine und andere Konzept aufgegriffen und modifiziert. So leitet man etwa das Wasser mit einem zentralen Kanal über die Flosse. Das Blatt ist dabei nicht starr, es kann sich je nach Beinschlag etwas nach oben oder unten wölben. Stabile seitliche Führungen geben dem zu verdrängenden Wasser klar die Richtung vor. Zwei seitliche Öffnungen am Ende der Fußtasche verhindern Kraftverluste, die an dieser Stelle bei Flossen mit geschlossenem Blatt auftreten können. Auch die Idee, das Flossenblatt leicht anzuwinkeln, um der Anatomie des Beins Rechnung zu tragen, ist grundsätzlich nicht neu aber wirksam.
Die Fußtasche ist in Form und Größe das Ergebnis vieler praktischer Tests mit den unterschiedlichsten Füßlingen, Boots und auch Fußteilen von Trockentauchanzügen. Denn die Accel soll möglichst vielen Usern wie angegossen sitzen. Viele Gedanken machte man sich auch über den Schlupf beim An- und Ausziehen der Flosse. Wir kennen das Problem gut genug, dass sich nach dem Tauchgang eine Flosse so fest angesaugt hat, dass sie nur mit Mühe ausgezogen werden kann. Das sollen unter anderem eine deutliche Öffnung am oberen Ende der Fußtasche und zwei darunter liegende Öffnungen in der Sohle verhindern. Die Sohle selbst ist griffig profiliert.
Verblüffend einfach ist die Lösung für das Fersenband. Nach Art von Springstraps wird es an den Befestigungspunkten angebracht. Die Längenanpassung ist so einfach, dass man sich die Frage stellen darf, wieso sich das bis heute kein anderer Hersteller traute. Da wurde mit Schließen und Schnallen experimentiert, die mit klammen Fingern kaum zu bedienen sind und empfindlich gegen Verschmutzung sind. Nichts der gleichen bei der Accel. Je 4 Öffnungen an den Seiten des Fersenbands erlauben die Größenanpassung. Eine handgerechte Lasche hilft wirksam beim Überstreifen des elastischen Bands. Wer für sich dennoch eine andere Lösung haben möchte, kein Problem. Die Befestigungspunkte sind so dimensioniert, dass auch handelsübliche Springstraps angebracht werden können.
Ein weiterer Clou ist die Möglichkeit, die Accel farblich den eigenen Wünschen anzupassen. Die flossen gibt es in schwarz und grau. Dazu kann man aus 8 Farben für das Fersenband und einer Plakette im Flossenblatt wählen.
Mit 56 Zentimeter Länge ist die Accel eine eher kurze Geräteflosse, was dem Packmaß auf Reisen entgegen kommt. Und das Gewicht anzusprechen, haben wir natürlich nicht vergessen. Es hat uns als erstes verblüfft. In der Größe Large wiegt das Paar ganze 1280 Gramm. So war die Neugier groß, ob die Accel in der Lage ist, einen Test im Kaltwasser zu bestehen, bei dem eine umfangreiche Ausrüstung inklusive Trockentauchanzug getragen wurde.

Praxis

Die erste Hürde, die Größe der Trockenanzugboots, meistert die Fußtasche der Accel ohne mit der Wimper zu zucken. Das hochelastische Fersenband lässt sich tadellos auch mit dicken Handschuhen greifen und überstreifen. An der felsigen Einstiegsstelle wirkt sich die profilierte Sohle positiv aus. Abgetaucht entsteht zunächst der subjektive Eindruck, dass man keine Flossen tragen würde, weil deren Gewicht nicht wahrgenommen wird. Doch der Wirkungsgrad bei allen Arten von Flossenschlag ist einwandfrei. Die Accel trägt sich ausgesprochen angenehm. Und nach einer Stunde im 5°C kalten Wasser gibt es auch keinen Kampf den Antrieb wieder vom Fuß zu bekommen. So schnell ist schon lange keine Flosse ausgezogen worden. Respekt.

Fazit

Die Accel ist eine sehr gute Allroundflosse, die hinsichtlich Größe und Gewicht nicht nur im Fluggepäck punktet. Sie wirkt so einfach, ist aber in vielen wichtigen Punkten bestens durchdacht. Aeris hat sich da wirklich etwas einfallen lassen. Und ganz zum Schluss: Die Accel kann man bequem mit und ohne Füßlinge tragen. Das ist kein Zufal, sondern konstruktiv beabsichtigt.

 

Fakten

Hersteller: Aeris
Typ: Accel
Ausführung: Geräteflosse
Material: Kunststoff
Gewicht: 1280 Gramm
Länge: 56 cm
Farbe Flossen: schwarz, grau
Farbe Fersenband und Plakette (optional): rot, gelb, blau, grün, violett, pink, orange, türkis
Preis: uvb. € 95,- Farbkit ca € 14,50

www.diveaeris.com

Beitrag erstellt 1.2014